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Zero Trust ist kein Produkt: Warum das Konzept mehr als nur eine Firewall bedeutet

Viele Unternehmen sind sich bewusst, dass klassische Sicherheitskonzepte nicht mehr ausreichen. Angriffe passieren nicht nur von außen, sondern auch innerhalb des Netzwerks – sei es durch kompromittierte Benutzerkonten, infizierte Endgeräte oder gezielte Insider-Bedrohungen. Doch obwohl „Zero Trust“ als eines der wichtigsten IT-Sicherheitskonzepte gilt, wird es oft falsch verstanden.

Ein häufiger Irrtum: Zero Trust sei eine einzelne Lösung, die man einfach kauft und implementiert. Doch Zero Trust ist kein Produkt, sondern eine Sicherheitsstrategie, die auf mehreren Säulen basiert.

In diesem Beitrag erklären wir, was Zero Trust wirklich bedeutet, welche Grundprinzipien es gibt und wie Unternehmen den Umstieg auf Zero Trust effektiv umsetzen können.

Was bedeutet Zero Trust?

Zero Trust basiert auf der Grundannahme: Vertraue niemandem, überprüfe alles.
Das bedeutet, dass kein Benutzer, kein Gerät und kein Netzwerksegment automatisch als vertrauenswürdig gilt – auch nicht innerhalb des Unternehmensnetzwerks. Jedes Zugriffsrecht muss explizit gewährt und ständig überprüft werden.

Dieses Konzept geht weit über die klassische Netzwerksicherheit hinaus. Eine Firewall allein reicht nicht aus, um Zero Trust umzusetzen. Es müssen verschiedene Maßnahmen kombiniert werden, um die Sicherheit auf allen Ebenen zu gewährleisten.

Die drei Säulen von Zero Trust

1. Identitäts- und Zugriffskontrolle

  • Benutzer müssen sich stark authentifizieren (MFA, Biometrie, Hardware-Token).
  • Der Zugriff wird nach dem Least-Privilege-Prinzip geregelt (nur das Nötigste).
  • Adaptive Zugriffskontrollen entscheiden dynamisch, ob eine Anmeldung vertrauenswürdig ist (z. B. basierend auf Standort, Gerät oder Verhalten).
  • Comp4U-Lösung: Unsere Kunden setzen auf Sophos Central, um Identitätsmanagement und Zugriffsschutz mit einer zentralen Lösung zu verwalten.

2. Gerätesicherheit und Endpoint Protection

  • Nur vertrauenswürdige und geprüfte Geräte erhalten Zugriff auf Unternehmensressourcen.
  • Geräte müssen mit aktuellen Sicherheitsupdates und Endpoint-Protection-Lösungen ausgestattet sein.
  • Zero Trust Network Access (ZTNA) ersetzt VPNs und erlaubt nur verifizierten Geräten den Zugriff auf bestimmte Anwendungen.
  • Comp4U-Lösung: Mit Sophos Intercept X bieten wir eine umfassende Endpoint-Security, die Geräteintegrität und Bedrohungserkennung kombiniert.

3. Netzwerksicherheit und Segmentierung

  • Microsegmentierung verhindert, dass sich Angreifer lateral im Netzwerk bewegen können.
  • Jede Verbindung innerhalb des Netzwerks wird auf Vertrauenswürdigkeit geprüft.
  • Netzwerk-Telemetrie (z. B. NDR/XDR) erkennt ungewöhnlichen Datenverkehr und blockiert Bedrohungen.
  • Comp4U-Lösung: Unsere Sophos Firewalls mit Synchronized Security sorgen für granulare Kontrolle und automatische Bedrohungsabwehr innerhalb der Netzwerksegmentierung.

Warum Firewalls allein nicht ausreichen

Viele Unternehmen setzen auf Firewalls als einzige Verteidigungslinie. Doch in einer Zero-Trust-Umgebung muss die Sicherheit an jedem Knotenpunkt greifen. Selbst wenn ein Angreifer die Firewall umgeht (z. B. durch Phishing oder kompromittierte VPN-Zugangsdaten), darf er sich nicht ungehindert im Netzwerk bewegen können.

Hier kommen zusätzliche Technologien wie XDR (Extended Detection and Response) und MDR (Managed Detection and Response) ins Spiel. Diese Systeme erkennen verdächtige Aktivitäten und blockieren Angriffe bevor sie sich ausbreiten.

Wie gelingt der Umstieg auf Zero Trust?

Zero Trust ist kein Schalter, den man einfach umlegt – es ist ein Prozess. Unternehmen sollten schrittweise vorgehen:

  1. Bestandsaufnahme:
    • Welche Benutzer und Geräte haben Zugriff auf welche Systeme?
    • Gibt es ungeschützte Verbindungen oder übermäßige Berechtigungen?
  2. Identitäts- und Zugriffskontrollen stärken:
    • Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
    • Umsetzung des Least-Privilege-Prinzips
  3. Netzwerksegmentierung einführen:
    • Kritische Systeme von Standardnetzwerken trennen
    • Zugangskontrollen zwischen Segmenten umsetzen
  4. Endpoint Security optimieren:
    • Einführung einer Zero-Trust-Network-Access (ZTNA)-Lösung
    • Einsatz von EDR/XDR für umfassende Angriffserkennung
  5. Monitoring und Bedrohungserkennung ausbauen:
    • Sicherheitslogs und Netzwerkverkehr analysieren
    • SIEM/XDR-Lösungen für automatisierte Erkennung und Reaktion nutzen

Fazit: Zero Trust ist ein Sicherheitskonzept, keine Box, die man kauft

Zero Trust ist mehr als nur eine Firewall – es ist ein Sicherheitsansatz, der Unternehmen schützt, indem es jeden Zugriff überprüft und Bedrohungen proaktiv stoppt. Wer Zero Trust umsetzen will, muss an mehreren Stellen ansetzen: Identität, Endgeräte, Netzwerksegmentierung und Bedrohungserkennung.

Comp4U unterstützt Unternehmen dabei, Zero Trust erfolgreich zu implementieren. Von Identitätsmanagement bis hin zu Endpoint- und Netzwerksicherheit – wir bieten Lösungen, die Ihre IT-Landschaft gegen moderne Bedrohungen absichern.

Telefon: +49 6103 9707-500
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