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Spam und seine Geschichte – Wie SPF die Authentizität von E-Mails schützt | Teil 2

Spam ist oft das Ergebnis gefälschter Absenderadressen, die es Angreifern ermöglichen, ihre E-Mails als legitime Kommunikation auszugeben. Das Sender Policy Framework (SPF) ist eine der ersten Verteidigungslinien gegen diese Art von E-Mail-Spoofing und hat sich als wirkungsvolles Werkzeug im Kampf gegen Spam etabliert. Doch was steckt genau hinter SPF, wie funktioniert es, und welche Grenzen sollte man beachten?

1. Was ist SPF?

Das Sender Policy Framework (SPF) ist ein Mechanismus, der E-Mail-Empfängern ermöglicht, zu prüfen, ob eine Nachricht tatsächlich von einem autorisierten Server des Absenders stammt. Unternehmen und Organisationen können damit festlegen, welche Server berechtigt sind, E-Mails in ihrem Namen zu versenden. SPF vergleicht den einliefernden Server mit einer Liste autorisierter Server, die in einem SPF-Record in den DNS-Einträgen des Absenders gespeichert sind.

2. Wie funktioniert SPF im Detail?

SPF arbeitet in zwei Schritten:

  1. DNS-Abfrage: Wenn eine E-Mail eingeht, sucht der empfangende Mailserver im DNS-Eintrag der Absenderdomäne nach einem SPF-Record. Dieser Record enthält eine Liste der IP-Adressen oder Server, die zum Versenden von E-Mails im Namen der Domäne autorisiert sind.
  2. Abgleich und Entscheidung: Der empfangende Server gleicht die IP-Adresse des sendenden Servers mit den Angaben im SPF-Record ab. Entspricht die IP-Adresse des einliefernden Servers der im SPF-Record hinterlegten Liste, wird die Nachricht zugestellt. Andernfalls kann die Nachricht als Spam markiert, abgelehnt oder für eine zusätzliche Überprüfung zurückgestellt werden.

SPF-Einträge enthalten spezifische Mechanismen, die festlegen, wie der Abgleich erfolgen soll – beispielsweise durch bestimmte Befehle wie include, a, mx, und ip4 bzw. ip6, die dafür sorgen, dass auch Subdomains oder alternative Server berücksichtigt werden können.

3. Vorteile von SPF

SPF ist ein vergleichsweise einfacher Mechanismus, der dennoch eine wirksame Methode zur Bekämpfung von Spoofing bietet:

  • Schutz vor Spoofing: Da nur autorisierte Server E-Mails einer Domäne versenden dürfen, wird es für Spammer deutlich schwieriger, gefälschte Nachrichten zu verschicken.
  • Erhöhung der Zustellbarkeit legitimer E-Mails: Unternehmen, die SPF einsetzen, signalisieren E-Mail-Providern ihre Sicherheitsbemühungen, was oft zu einer besseren Zustellrate ihrer legitimen E-Mails führt.
  • Kostengünstig und einfach zu implementieren: SPF-Einträge werden als TXT-Record im DNS hinterlegt und erfordern keine zusätzlichen Kosten, was besonders für kleinere Unternehmen vorteilhaft ist.

4. Grenzen und Herausforderungen von SPF

Trotz seiner Vorteile hat SPF auch einige Schwachstellen:

  • Abhängigkeit vom „Envelope-From“-Absender: SPF prüft die Server nur basierend auf dem Envelope-From (der Absenderadresse, die für die technische Zustellung verwendet wird) und nicht auf die „From“-Adresse, die der Empfänger im Posteingang sieht. Angreifer können daher weiterhin E-Mails mit gefälschter „From“-Adresse senden.
  • Probleme bei Weiterleitungen: SPF versagt, wenn eine Nachricht weitergeleitet wird, da der neue sendende Server meist nicht im SPF-Record der ursprünglichen Domäne autorisiert ist. Die Weiterleitung kann daher als potenzieller Spoofing-Versuch interpretiert werden.
  • Keine vollständige Sicherheit: SPF allein reicht nicht aus, um Spoofing vollständig zu verhindern, sondern sollte als Teil eines umfassenden Anti-Spam-Systems eingesetzt werden. Hier kommen oft DMARC und DKIM als ergänzende Methoden zum Einsatz (die wir in den nächsten Beiträgen ausführlich behandeln).

5. Implementierung von SPF: Best Practices

  • Regelmäßige Aktualisierung der SPF-Records: Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre SPF-Records aktuell bleiben und alle autorisierten Server enthalten, um keine Zustellprobleme zu riskieren.
  • Kombination mit anderen Sicherheitsstandards: SPF ist am effektivsten, wenn es zusammen mit anderen Technologien wie DKIM und DMARC genutzt wird, um eine möglichst umfassende Sicherheit gegen E-Mail-Bedrohungen zu gewährleisten.
  • Vermeidung von zu langen SPF-Einträgen: SPF-Records sind auf 10 DNS-Lookups begrenzt. Unternehmen sollten daher auf unnötige Einträge verzichten und bevorzugt IP-Bereiche angeben, um die Lookup-Anzahl zu minimieren.

Nächste Schritte

SPF ist ein wertvolles Werkzeug im Kampf gegen E-Mail-Spoofing, aber kein Allheilmittel. Im nächsten Beitrag betrachten wir die DomainKeys Identified Mail (DKIM), eine weitere wichtige Technologie, die Absenderauthentizität durch kryptographische Signaturen sicherstellt.


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